Impressionen „Ein Stück entsteht“
Fotografie Alexander Ring
Ein Stück entsteht
Mit »Blut und Liebe« fing das »ganze Theater« 1977 an. Damals konnte sich eigentlich niemand so recht vorstellen, wie sich die ganze Geschichte entwickeln würde. In der Tagespresse ist über den Werdegang der Lüdenscheider Altstadtbühne seitdem sehr oft und ausführlich berichtet worden.
Im Jahr 1995 wurde mit dem Fotodesigner Alexander Ring ein Konzept für eine Fotoreportage erarbeitet. Unserem Publikum sollte eine Gelegenheit geboten werden, auch einmal hinter die Kulissen des Geschehens blicken zu können. Gezeigt wird die Arbeit von aktiven Mitstreitern an der Bühne.
Fast ein ganzes Jahr lang begleitete Alexander Ring die Aktivitäten an der Bühne. Die dabei entstandene Schwarzweißreportage zeigt
eine Altstadt-Bühnenwelt, wie sie nur die aktiven Mitglieder der Lüdenscheider Altstadtbühne kennen. Ganz zu Anfang, noch bevor man überhaupt mit den Proben auf der Bühne beginnen kann, müssen die Termine abgestimmt werden.
Die Stühle stehen auf den Tischen, die Bühne ist leer, und ganz vorn, direkt an der Bühne, sitzen die Mitglieder des Ensembles an einem Tisch und beugen die Köpfe über Terminkalendern und Textbüchern. Dann fangen die Proben an. Es herrscht Arbeitsatmosphäre - und immer wieder ist da der kritische Blick der Regie. Ein anderes Bild zeigt den Aufbau des neuen Bühnenbildes - der Maler hat viel zu tun.
Denken wir an... Peter Rothenberg

Lieber Peter,
Du warst Gründungsmitglied der Lüdenscheider Altstadtbühne.
In den vergangenen fünfundvierzig Jahren hast Du die Bühne zu dem geführt, was sie heute ausmacht. In einem der ältesten Theater unserer Stadt warst Du maßgeblich an der Gestaltung und dem Fortbestand der Bühne beteiligt. Du warst eine tragende Säule des Erfolgsmodells ‚Lüdenscheider Altstadtbühne‘
So manches schauspielerische Talent wurde durch Dich entdeckt und gefördert. Du hinterlässt in unserem Theater eine nur schwer zu schließende Lücke.
Selten warst Du bereit, selbst auf der Bühne mitzuwirken. Deine Arbeiten als Regisseur bleiben in bester Erinnerung. Bei der Überarbeitung der Texte fand sich stets Dein ureigener Humor wieder. Den Spielern gabst Du immer den Freiraum, es noch besser zu formulieren und darzustellen.
Geeignete Stücke für die Altstadtbühne zu finden war für Dich immer wieder eine Herausforderung. Sie sollten Deinen und den Ansprüchen der Zuschauer genügen.
Deinem Wunsch, dass es mit der Bühne immer weiter gehen soll und muss, wollen wir gerne nachkommen. Wir wissen, dass wir in große Fußstapfen treten. Das wird unsere Herausforderung sein. Bei jeder neuen Planung werden wir uns dankbar an Dich und Deine Arbeit erinnern.
Mach´s gut, Peter!
Wir vergessen Dich nicht.
Christel Gabler – Vorstand
Sigrid Wistinghausen – Beirat -
und die ganze große Bühnenfamilie
- Dezember 2021
Denken wir an... Pamela Zimmer

Ein aktives Vereinsmitglied und eine gute Freundin ist nach kurzer schwerer Krankheit viel zu jung von uns gegangen. In den einundzwanzig Jahren ihrer Vereinsmitgliedschaft hat sie mit großem Tatendrang und Optimismus unser Vereinsleben bereichert.
Wir bewunderten Pamela, wie sie unvoreingenommen wie keine andere auf alle Menschen zugehen konnte. Sie versprühte mit ihrer ansteckenden Fröhlichkeit pure Lebensfreude.
Eigentlich wollte sie nie zur Schauspielerei, sondern lieber hinter den Kulissen arbeiten. Sie brachte sich als Souffleuse, in der Maske und in der Technik ein. Alles was sie anpackte, war von Optimismus und Perfektionismus geprägt. Da war es schließlich nur eine Frage der Zeit, bis ihr dann doch die erste Rolle angetragen wurde. Nachdem sie einmal Feuer gefangen hatte, entwickelte sie sich auch hier zur beliebten Schauspielerin, die jeder Rolle ihren persönlichen Charakter verlieh.
Unseren Zuschauern wird sie in einer ihren letzten Rollen als Haushälterin Berta in der Komödie ‚Boeing Boeing‘ in Erinnerung bleiben.
Wir vermissen sie sehr. Wir sind unendlich traurig, aber auch dankbar für die vielen schönen Stunden, die wir gemeinsam hatten. Unser Mitgefühl gilt ihrem Mann Peter, den Kindern und der Familie.
Im Namen aller Vereinsmitglieder
Vorstand und Beirat der Lüdenscheider Altstadtbühne e.V
- 25. Oktober 2020
Denken wir an... Peter Wistinghausen

Die meisten von Ihnen werden ihn gar nicht kennen. Er ist auf keinem der Fotos in unserem Saal zu sehen, nur in der Liste der bisherigen Spielleitungen taucht hin und wieder sein Name auf.
Dabei war er neben Alwin Groll die eigentlich treibende Kraft, die von Anfang an hinter der Gründung dieser Bühne steckte, der antrieb und weiter entwickelte, der keine Mühen und Opfer scheute (er brach sich während der Arbeiten den Fuß), den Saal bei Dahlmann in einen spielbaren Zustand zu bringen.
Er inszenierte unser erstes Stück, ’Blut und Liebe’, in dem er auch selbst mitspielte, wenn seine Rolle sich auch nur auf zwei Sätze beschränkte, einer war bezeichnenderweise: ’Was soll ich denn schon wieder tun?’
Peter Wistinghausen war der Vorsitzende der Bühne in diesen ersten wichtigen Jahren. Weitere Inszenierungen von ihm folgten (der Dreiakter ‚Hans Sachs’, ‚Scheibenschießen’). Nach dem Ende der Zeit bei Dahlmann im Jahre 1981 arbeitete er konsequent daran, dass die Bühne ihr neues Domizil in der Luisenstraße beziehen konnte.
Glücklichweise fand er in Jürgen Dietrich, der die Altstadtbühne für eine der erfolgreichsten Bürgerinitiativen hielt, einen einflussreichen Mitstreiter. Und als er dann bei der ersten Premiere im neuen Saal vor den Vorhang trat, sich den Arbeitskittel auszog und den Schweiß abwischte, da wussten alle, die diesen Moment erlebten, mit welch heißer Nadel wir auf diesen Moment hingearbeitet hatten.
1997 lieferte er dann mit ‚Außer Kontrolle’ seine letzte Inszenierung bei uns ab und zog sich nach Spanien zurück, wo es ihn aber nicht lange hielt. Er kam wieder nach Deutschland, nach Iserlohn-Hennen, und besuchte noch die eine oder andere Generalprobe oder Premiere, obwohl er schon sehr krank war.
Peter Wistinghausen ist im Mai dieses Jahres nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Allen, die ihn gekannt haben, besonders denen, die von Anfang an dabei waren, wird er nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Peter Rothenberg
− August 2010
Denken wir an... Hubert Kranenpoot

Er war sozusagen das freundliche Gesicht unserer Bühne, denn er war in der Regel der Erste, den unsere Gäste sahen, wenn sie durch die Tür traten. Er gehörte gewissermaßen zum Inventar, war fast 28 Jahre Mitglied und betrachtete den Windfang an unserem Eingang wahrscheinlich als sein Wohnzimmer. Er kontrollierte nicht nur Eintrittskarten, sondern schleppte Getränkekisten und war immer dabei, wenn er gebraucht wurde. Er war einfach ein eigentlich unverzichtbares Rad im Getriebe unseres Vereins.
Nun ist Hubert im Alter von fast 84 Jahren am 5.3.2016 verstorben. Und das ausgerechnet vor einer Vorstellung, in der Bühne und auch noch in seinem „Wohnzimmer“. Wahrscheinlich hätte er sich das genau so gewünscht. Und wir Übriggebliebenen haben seitdem irgendwie das Gefühl, dass er uns beobachtet. Immer, wenn seitdem was Unvorhergesehenes passiert, heißt es sofort: “Das war Hubert!“ Er wird uns nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Peter Rothenberg
− April 2016
Denken wir an... Renate Bielinsky

Liebe Renate!
Wir haben Dich auf Deinem letzten Weg begleitet und uns dabei an die lange Zeit mit Dir erinnert. Seit 1985 warst Du ein unverzichtbarer Teil unserer Altstadtbühne. Unvergesslich waren Deine Professionalität, Leidenschaft und Präzision bei Proben und Aufführungen. Die Rollen in „Endlich allein“ und „Acapulco Madame“ sind nur zwei Beispiele für Personen, die Du verkörpert hast. Für Deine Mitspieler warst Du ständig ein Muster an Spielfreude und Zuverlässigkeit. Auch als Du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auftreten konntest, warst Du eine Ermutigung für alle vor, auf und hinter der Bühne. Das wird uns jetzt fehlen. Nicht vergessen werden soll hier jener Satz aus „Acapulco Madame“, an den sich unsere Mitglieder und viele unserer Zuschauer erinnern: „Möchte jemand noch eine Würstchen?“ Mach’s gut, Renate! Wir vergessen Dich nicht!
Für die Lüdenscheider Altstadtbühne
Rudolf Karg
Peter Rothenberg
Vorstand und Beirat
− Mai 2017
Aufführungen seit 1977
Jahr | Aufführung | Premiere | Spielleitung |
---|---|---|---|
1977 | Blut und Liebe | 01.07.77 | Peter Wistinghausen |
1978 | Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht | 10.02.78 | Alwin Groll |
Der Geisterzug | 03.11.78 | Günter Stahlschmidt | |
Der tote Mann | 01.12.78 | Teamregie | |
1979 | Scheibenschießen | 08.06.79 | Peter Wistinghausen |
Peter Squenz | Bernd Ludolph | ||
1980 | Hans Sachs – 3 Einakter | 22.08.80 | Peter Wistinghausen |
Die unvollständige Frau – Anton Tschechow | |||
1981 | Feine Herrschaften | 27.11.81 | Bernd Ludolph |
Ali Baba | 12.12.81 | Peter + Hannegret Rothenberg | |
Giga | Günter Stahlschmidt | ||
1982 | Komm doch, wie du bist (3 Einakter) | 18.09.82 | div. Spielleiter |
1983 | Scheibenschießen | 07.05.83 | Peter Wistinghausen |
Zehn kleine Negerlein | 18.06.83 | Irene Sichtig | |
1984 | Stokkerlok und Millipilli | 21.01.84 | Günter Stahlschmidt |
Der eingebildete Kranke | 15.04.84 | Irene Sichtig | |
Boeing Boeing | 15.09.84 | Bernd Ludolph | |
1985 | Der Geisterzug | 21.09.85 | Peter Rothenberg |
1986 | Kann ich noch ein bisschen bleiben? | 21.06.86 | Joachim Morlinghaus und Hannegret Junker-Rothenberg |
Der gestiefelte Kater | 19.11.86 | Renate Bielinski | |
Halbe Wahrheiten | 29.11.86 | Irene Sichtig | |
1987 | Kellergäste | 10.01.87 | Alwin Groll |
Der Mann, der seinen Namen änderte | 28.09.87 | Friedhelm Cramer | |
1988 | Eine phantastische Nacht | 07.05.88 | Joachim Morlinghaus |
1989 | Der Mann aus dem Gästezimmer | 21.01.89 | Peter Rothenberg |
Halb auf dem Baum | 20.10.89 | Joachim Morlinghaus | |
1990 | Der Neurosenkavalier | 10.10.90 | Alwin Groll |
1991 | Keine Leiche ohne Lily | 26.10.91 | Irene Sichtig |
1992 | Barfuß im Park | 07.11.92 | Joachim Morlinghaus |
1993 | Die Balkonszene | 09.10.93 | Alwin Groll |
1994 | Endlich allein | 05.11.94 | Peter Rothenberg |
1995 | Feine Herrschaften | 28.10.95 | Barbara Laatsch |
1996 | Acapulco, Madame | 26.10.96 | Peter Rothenberg und Alwin Groll |
1997 | Außer Kontrolle | 25.10.97 | Peter Wistinghausen |
1998 | Arsen und Spitzenhäubchen | 31.10.98 | Peter Rothenberg |
1999 | Hexenschuss | 30.10.99 | Peter Wistinghausen |
2000 | Taxi-Taxi | 21.10.00 | Hannegret Junker-Rothenberg und Sigrid Wistinghausen |
2001 | Nichts als Kuddelmuddel | 27.10.01 | Peter Rothenberg und Alwin Groll |
2002 | Ein mörderischer Unfall | 02.11.02 | Hannegret Junker-Rothenberg und Bernd Ludolph |
2003 | Der Mann aus dem Gästezimmer | 01.11.03 | Peter Rothenberg |
2004 | Ein Mädchen für alles | 30.10.04 | Alwin Groll |
2005 | So ein Schlawiner | 22.10.05 | Bernd Ludolph |
2006 | Wer will schon Doktor werden? | 04.11.06 | Peter Rothenberg und Bianca Burgard-Hartwig |
2007 | Schau nicht unters Rosenbeet | 10.11.07 | Bernd Ludolph und Ingrid Schulz |
2008 | Und das am Hochzeitsmorgen | 25.10.08 | Peter Rothenberg und Bianca Burgard-Hartwig |
2009 | Und ewig rauschen die Gelder | 07.11.09 | Sigrid Wistinghausen und Hannegret Junker-Rothenberg |
2010 | Im Himmel ist kein Zimmer frei | 30.10.10 | Peter Rothenberg und Heike Vetter |
2011 | Ein ungleiches Paar | 05.11.11 | Peter Rothenberg und Rudolf Karg |
2012 | Lifting | 10.11.12 | Hannegret Junker-Rothenberg und Peter Rothenberg |
2013 | Liebling, ich bin da! | 09.11.13 | Sigrid Wistinghausen und Marlis Behnke |
2014 | Verzeihung, Herr Premierminister | 25.10.14 | Peter Rothenberg, Heike Vetter |
2015 | Hello, Love! | 07.11.15 | Sigrid Wistinghausen, Peter Rothenberg |
2016 | Der Neurosen-Kavalier | 05.11.16 | Peter Rothenberg, Sigrid Wistinghausen |
2017 | Was zählt, ist die Familie! | 11.11.17 | Peter Zimmer, Heike Vetter |
2018 | Boeing Boeing | 10.11.18 | Sigrid Wistinghausen, Peter Rothenberg |
2019 | Du bist nur zweimal jung | 16.11.19 | Sigrid Wistinghausen, Peter Rothenberg, Rudolf Karg |
2020/2021 | Saisonausfall wg. Coronapandemie | 2020/2021 | |
2022 | Du bist nur zweimal jung | 08.01.2022 | Sigrid Wistinghausen, Rudolf Karg |
2022 | Feine Herrschaften | 12.11.2022 | Ingo E. Löwen |
2023 | Adam, wo bist du? | 04.11.2023 | Ingo E. Löwen, Rudi Karg |